Vigdís Finnbogadóttir war international sehr aktiv, wurde zur Fürsprecherin von Frieden und Demokratie, erklärte jedoch nie offiziell ihre Unterstützung mit der Außenpolitik der Regierung wie dies die ersten beiden Präsidenten der Republik getan hatten. Vigdís Finnbogadóttir machte das Verteidigungsbündnis zwischen Island und den USA oder die NATO-Mitgliedschaft nie öffentlich zum Thema, auch besuchte sie nie die amerikanischen Streitkräfte auf dem Stützpunkt in Keflavik. Vigdís Finnbogadóttir traf mit drei amerikanischen Präsidenten zusammen, doch bei keinem dieser Treffen wurde über die Streitkräfte oder die NATO gesprochen.
Es war der Militarismus, der uns bis an den Rand des Untergangs gebracht hat. Dieser bewaffnete Frieden, den wir jetzt haben – wo befinden wir uns wirklich, wenn wir daran denken, dass es möglich wäre, die Welt in nur wenigen Minuten auszulöschen? (Morgunblaðið, 19. Mai 1989)
In der Amtszeit von Vigdís Finnbogadóttir nahmen die internationalen Kontakte der Isländer auf den Gebieten von Kultur und Wissenschaft enorm zu. In ihrer Arbeit legte Vigdís Finnbogadóttir außerdem großen Wert darauf, die isländische Wirtschaft im Ausland zu unterstützen. Sie lud Vertreter der Wirtschaft, insbesondere Exporteure, ein, die Möglichkeiten, die sich im Rahmen ihrer Staatsbesuche in den Nachbarländern wie auch weiter entfernteren Ländern ergaben, zu nutzen, und auf den meisten Reisen wurde sie von einem Wirtschaftsausschuss begleitet.